Und da ist es schon wieder passiert, ein Jahr ist vorbei und bereits Geschichte, und ein neues Jahr hat begonnen.
Willkommen Tag 1.
Eigentlich wollte ich mir dieses Mal genügend Zeit nehmen, das alte Jahr zu verabschieden, mit ihm ehrlich abzurechnen- positiv als auch negativ. Ich wollte reflektieren, schauen wie und wo ich es in diesem neuen Jahrzehnt besser machen kann, für mich und andere. Ich wollte gute Vorsätze fassen.
Wie steht es um Familie und Freunde, wie mit meiner Gesundheit (habe gerade über den „Dry January“ nachgedacht und traue mich nach den (Fr)Essgelagen der letzten 2 Wochen nicht so recht auf die Waage), erfüllt mich mein Job und wie könnte ich es ändern, kümmere ich mich um mich selbst und verbringe genügend Zeit mit meinen eigenen Gedanken und Gefühlen, entwickle ich mich weiter (ich bin kurz davor beim Italienisch aufzugeben) und ich stelle immer wieder fest, dass mein Wissen in dem ein oder anderen Gebiet durchaus Entwicklungspotential hätte, und was sollte mir in 2020 wirklich wichtig sein?
Was ist denn also wichtig im Jahr 2020, oder genereller gefragt, was ist denn wichtig im Leben, in den nächsten Jahrzehnten?
Persönliche Zufriedenheit wäre doch mal ein Anfang. Sich an dem zu erfreuen, was da ist und nicht immer nach mehr zu streben, „mehr“, das kommt, wenn es kommen soll.
Schneller, höher, weiter ist nicht immer die richtige Geschwindigkeit und die korrekte Richtung. Oft ist der Standpunkt schon längst perfekt, und das was man hat, ebenfalls.
Sollten wir jedoch wirklich nicht zufrieden sein, können nur wir selbst das ändern, dazu müssen wir jedoch unseren Hintern hochbekommen, und raus kommen aus der wunderbaren Komfortzone, in der wir festsitzen.
Und anstatt immer nur zu jammern und zu nörgeln, sollten wir versuchen, das Gute in allem zu erkennen, und hin und wieder dürfen wir sogar auch mal für die kleinen Dinge im Leben dankbar sein.
Ist das Glas halb leer, oder halb voll? Das entscheidet doch jeder selbst.
Die Liebe ist wichtig, zu streiten, zu verzeihen und sich einfach einzulassen. Wir sollten nicht so viel Zeit aufwenden, Dinge oder Menschen zu verändern, d.h. nicht, dass wir uns alles gefallen lassen müssen, nein, sicher nicht, allerdingst hat etwas emotionale Großzügigkeit hier und da noch niemandem geschadet, oder etwa doch?
Die Liebe zu finden und geliebt zu werden ist das größte Geschenk, pflegen wir es also.
Die eigene Gesundheit lernt man erst schätzen, wenn sie verschwindet, und sich in Luft auflöst. Muss man es erst soweit kommen lassen?
Warum ist sich zu bewegen, zu springen und zu tanzen erst wertvoll, wenn man es nicht mehr kann?
Warum nutzen wir die Möglichkeiten unsere Körper zu warten und zu checken nicht immer aus, sondern hoffen ganz naiv darauf, dass es uns nicht erwischt.
Mit unseren Autos gehen wir besser um, mit unseren Haustieren auch.
Musik, Literatur, Sprachen und Reisen, entwickeln wir uns, los, erweitern wir unseren Horizont, und das funktioniert nicht so gut vor der Glotze, dem Smartphone oder dem IPad, sondern nur im echten Leben.
Wer möchte ich sein in meinem Leben?
Ich bin mein eigener Architekt und Baumeister, Maler und Dekorateur, mein Gärtner und mein Dachdecker.
Alles ist möglich, und dafür brauche ich kein Sylvester, kein neues Jahrzehnt.
Mein Leben hat längst begonnen, und ich muss Verantwortung übernehmen, für die Vergangenheit, die Gegenwart und für meine Zukunft, und das in jeder Stunde, jeder Minute, an jedem Tag.
Unser Leben ist kein Monopoly Spiel, in dem wir immer wieder bei LOS beginnen und alles von vorn beginnt. Es ist manchmal ein Pokerspiel oder ein „Mensch, ärgere dich nicht“, aber was es auch ist, immer bestimmen wir die Regeln selbst.
In diesem Sinne: happy life 2020!
Ihr Fräulein Lindemann