Entscheidungen.

Warum ist es so schwer Entscheidungen zu treffen?
Oder mutig zu sein?
Einfach mal Position zu beziehen, oder eine Meinung zu haben?
Wie ist das so mit den Entscheidungen? Kopfgefühl und Pragmatismus? Wer oder was lässt uns entscheiden? Was ist los mit dem Bauchgefühl?
Hiermit meine ich nicht das Gefühl, wenn man Hunger hat, sondern das Gefühl, was uns intuitiv das eine oder andere machen lässt. Aber eigentlich sind wir gar nicht an diesem Punkt, das eine oder auch das andere zu machen. Ich meine, wir sind nicht da, wo wir tatsächlich aktiv nach rechts oder ganz bewusst nach links gehen.
Wir warten in der Mitte, und wir hoffen, dass irgendetwas passiert was uns hilft.
Vielleicht jemand, der vorbeischaut, der uns an die Hand nimmt und sagt: komm´, hier lang.
Eigentlich ist es wie im Märchen; …und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch immer.
Damit sind wir raus, raus aus der Verantwortung für uns oder unser Handeln. Sind wir Marionetten oder doch Lemminge, die alles mit sich machen lassen, der Gruppe folgen und uns irgendwann im Rhein wiederfinden, weil ein Lemming vorgelaufen ist, und wir hinterhertrabten.
Ohne zu entscheiden, dass schwimmen im Rhein ganz schön kalt ist, oder zu entscheiden, dass es den Klamotten und der Handtasche nicht so gut tut, im Flusswasser ertränkt zu werden.

Unser ganzes Leben besteht mittlerweile aus einer Ansammlung von Aktionen, die wir gar nicht mehr bewußt begonnen haben.

Wir sind wie die deutsche Grammatik- passiv.
Nicht „Ich öffne die Tür “ sondern: „die Tür wird von mir geöffnet“. Oder halt von jemand anderem.
Nicht nur, dass uns Positionieren so schwerfällt. Viel schlimmer ist es, dass wir gar nichts mehr mit uns anzufangen wissen. Überall sind wir fremdbestimmt. Die größte Fremdbestimmung fängt beim Handy an, auf das wir ständig schauen. An der Ampel, in kurzen Wartemomenten, beim Friseur, in Meetings (heimlich).

Kürzlich, beim Gehen auf dem Bürgersteig, gerade meine super wichtigen E-Mails checkend, stoppte ich genau 3 cm (vielleicht waren es auch 4 cm, aber auf keinen Fall mehr) vor einem Straßenschild, genau 3 cm, die meine Stirn, meine Nase oder auch meine Zähne vor einer Kollision und damit einer Katastrophe retteten.
Wie blöd muss man sein?
Nicht, dass ich vermutlich 5 Minuten zuvor alle E-Mails angeschaut hätte.
Langeweile macht es möglich. Kann man sich beim auf der Strasse gehen langweilen, so dass man sich gleich wieder ablenken muss? Ich verstehe mich selbst nicht.
Warum konzentriere ich mich nicht auf eine Sache und lasse mich vielleicht von Dingen wie mit Schuhen gefüllten Schaufenstern ablenken, oder von interessanten Menschen?

Weiß ich denn noch, was mir Spaß macht? Kann ich noch etwas mit mir selbst anfangen?

Wissen Sie das noch? Was sind denn Ihre Hobbies? Und überlagern diese vermeintlichen Hobbies nicht nur die Unfähigkeit mit sich selbst auszukommen?
Zurück zur Entscheidung.
Jeder hat eine Wahl. Und jede Wahl hat eine Ursache, einen Grund. Man macht etwas, um etwas zu erreichen, warum also nicht sofort starten?
Man kann entscheiden, sein Telefon nicht über sein Leben bestimmen zu lassen zum Beispiel.
Wieso stehen manche Menschen nicht zu dem was sie machen?

Niemand kann sagen, etwas ist einfach passiert. Nicht, weil man ja nichts gemacht hat. Auch Stehenbleiben und nichts zu machen, ist eine Form der Entscheidung. Auch nicht, weil man sich für a. oder b. entschieden hat.
Wenn ich morgens zu spät komme, hatte ich mich wohl vorher entschieden etwas länger zu schlafen, oder zumindest einfach nicht aufzustehen, vielleicht ist die Entscheidung auch schon am Abend vorher entstanden. Beim zu lange in den TV schauen, oder bei dem 2. Glas Wein.

Also Schluss mit den Ausreden, Stöckchen aus dem Hintern ziehen und das Leben gestalten!

Ihr Fräulein Lindemann

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.