Bye bye…

Rund und fettgefressen verbringt man die Tage zwischen den Jahren doch am liebsten mit der Frage, was hat das alte Jahr gebracht, und wie werde ich die Dinge, die kamen, in meinem Fall mehrere Kilos, wieder los.

Erst einmal möchte ich mich beklagen, denn 2016 hat mir die Wegbegleiter meines Erwachsen Werdens genommen: David, Prince und George. DIE Männer meiner Jungend.

Ehrlich, Bowie habe ich tatsächlich live auf einem Festival in Posemuckel bei Schüttdorf gesehen. Ich kann mir noch immer nicht erklären welches Druckmittel die Veranstalter hatten, um Ihn tatsächlich dort 3 Songs singen zu lassen, und das ohne sichtbare Fußfessel oder auf den Kopf gerichtete Baseballschläger.

Mr. Bowie, auf der Bühne stehend, in seinem cremefarbenen Hemd und seinen cremefarbenen Hosen, mit weißen Stiefeletten und mit seinem weißen Mantel, sah aus wie nicht von dieser Welt,… und ich könnte schwören, er hat mir einmal ganz schnell zugezwinkert.

Ich liebe seine Songs noch immer, habe erst kürzlich eine Vinyl-Platte bekommen. Ich muss mir immer sein Klingelschild in den 80ern an seiner Berliner Wohnungstür vorstellen, als er mit seinem Kumpel Iggy zusammen wohnte: Popp/ Bowie oder doch Bowie/Popp? … und muss echt lachen bei dem Gedanken.

Irgendwie ist das aber leider etwas, wo nur der Mann und ich uns einig über diese besondere Komik sind.

Zu Prince habe ich das erste Mal im Leben auf einer Bar getanzt, das war in Shanghai nach einigen Cocktails (immerhin habe ich es selbstständig rauf und wieder runter geschafft) und Prince hieß schon lange nicht mehr Prince, sondern „ The simple“ oder „TAFKAP“, irgendwann konnte ich der Metamorphose seines Namens auch nicht mehr folgen.

George ist der Inbegriff von Coolness, gepaart mit einem tollen Aussehen und der Begabung mit der Zeit zu gehen, sich neu zu erfinden und sich dennoch treu zu bleiben…und dann diese Stimme. Ich war lange traurig, als auch für mich klar war, ich gehöre nicht seiner Zielgruppe an. Gerne hätte ich auch im Video „freedom“ mitgespielt, 6 ½ wunderschöne Minuten, … aber ich war wohl zu jung…

Jetzt sind sie nicht mehr da, keine Skandale, keine neuen Songs mehr, nur noch Rückblicke.

Und was ist in 2016 dazu gekommen?

2,7 kg mehr von Frl. Lindemann.

Der Mann findet es gut, je mehr von mir, desto besser. Aber was soll er auch sagen? Der Arme bekommt das morgendliche Theater auf der Waage live und in Farbe mit, auch, dass der Tag nach dem Wiegen ein klein wenig mieser ist als vorher.

Das Problem ist, je mehr ich über das Kilo-Verlieren nachdenke, desto hungriger und durstiger werde ich. Das Belohnungsprinzip, früher nur am Wochenende und zu außerordentlichen Gelegenheiten greifend, ist Tagesbusiness geworden. Hier ein Glas Wein ( oder 3), da etwas Schoki, hier noch ein paar Kekse, denn einer ist ja bekanntlich keiner. Und wenn es mit dem Süßen schwierig wird, geht immer auch etwas Herzhaftes: Käse und Salami am Stück sind super!

In 5 Wochen geht es zum Skifahren in den Schnee. Somit würden ein paar Kilo weniger und etwas mehr Sportlichkeit im Vorfeld sicher gut tun. Seit 4 Wochen laufen der Mann und ich nun 1x in der Woche genau 1x ums Maisfeld, das dauert ca. 17 Minuten. Die schaffe ich mittlerweile am Stück, aber nur, wenn der Mann auf mich einredet, und ich nichts sprechen muss.

Ich bin leider nicht sportlich. Beim Skifahren sehe ich selbstverständlich sportlich aus, chice Jacke, enge Jetski-Hose und, und, und,… aber ich bin ein Blender.

Vor 3 Jahren bin ich das letzte Mal gefahren und das erste Mal, ich gestehe es, mit Helm. Der hat mich jedoch schon in der Gondel vor einem Schädelhirntrauma bewahrt, als ich nämlich schwungvoll aufstand, meine eigene Körpergröße jäh unterschätzte und mit „Voll -Schmackes“ an die Gondeldecke krachte: der Kopf blieb heil, es lebe der Helm und das Hirn!

Etwas Angst habe ich jetzt schon, 17 Minuten Maisfeldkondition werden mich nicht über den Tag im Schnee retten. Das wird schlimmen Muskelkater geben, und Sie ahnen es schon, sicher auch einige Tränchen. Aber der Mann ist vorbereitet, und er ist tapfer.

Im letzten Urlaub hatte ich sogar Muskelkater in den Handgelenken, und das nur vom Stöcke Halten. Sie verstehen also meine Bedenken?

Noch 2 Tage bis ins neue Jahr und 34 Tage bis zum Skifahren. Zeit, 2016 zu überdenken, mich auf 2017 vorzubereiten, ein Vorhängeschloss für den Kühlschrank zu kaufen und mich aufs neue Jahr zu freuen und viele gute Vorsätze zu fassen, vielleicht klappt es ja auch bald mit der 2. Maisfeldrunde.

Ihnen einen rasanten Rutsch!

Ihr Fräulein Lindemann

 

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