Abrechnung.

Es ist mal wieder soweit. Das alte Jahr geht und das neue klopft an.
Es ist nicht zu überhören und auch nicht zu übersehen, überall schreit uns 2019 schon in großen Buchstaben nur so an: So bekommen Sie Ihre Traumfigur 2019. Das bringen die Sterne 2019. Wohntrends und Fashion-News für 2019. Und, und, und.
Der Bäcker verkauft kleine Marzipanschweine und der Blumenladen vierblättrige Kleeblätter mit Schornsteinfegern aus Pfeifenreinigern, und im Supermarkt sind die Böller und Raketen schon fast ausverkauft, genauso wie die Sekt- und Champagnervorräte.
Gedanklich sind wir allemal schon über Silvester hinaus. Wie jedes Jahr. Alles wird toller, bunter und irgendwie besser. Schnell ins neue Jahr, die magische Grenze überschreiten und…ein neues tolles Leben beginnt.
Was genau soll denn besser werden, und warum kramen wir immer nur am Jahresende nach unseren guten Vorsätzen? Wo sind die das ganze Jahr über?
Was war mit 2018 denn nicht in Ordnung? Klar, wenn ich zurückschaue, (ehrlich gesagt fällt mir das gar nicht so leicht mir das Jahr gedanklich zurück zu holen) gibt es schon kleine Holperigkeiten, oder auch mal mittlere, aber die bestimmen doch das Leben, und man wächst im Idealfall daran.

Was hat mir 2018 gebracht? Was hat es genommen?

Nein, niemand ist gestorben, allerdings ist es ein Jahr gewesen, in dem es nicht jeder, mit dem ich mich zuvor eng verbunden fühlte, in der gleichen Intensität in das neue Jahr schafft. Menschen, die mir nahe waren sind es nicht mehr. Warum? Weil ich nicht wie erwartet funktioniere, und Egoismus am Ende doch nicht Gruppenkompatibel ist.
Es ist manchmal verhext mit den Erwartungen und dem Erfüllen dieser.
Aber ich bin es leid. Leid, Gedanken zu lesen und Menschen da abzuholen wo sie sich gerade befinden, unabhängig von meiner eigenen Position. Ich will Dinge nicht verstehen, die nicht rational zu verstehen sind, und ich will keine Rücksicht nehmen auf unausgesprochene Dinge, von denen ich nichts weiß.

Wie jedes Jahr hat auch 2018 ein neues Kilo in die Kilofamilie gebracht. Und wo wir gerade bei Familie sind, ich habe 2018 eine Cousine wiedergefunden. Wir haben uns bestimmt 40 Jahre, ach quatsch, geht ja gar nicht…, sagen wir mal 25-30 Jahre, nicht gesehen.
Egal. Unsere Väter waren Brüder und wir haben die gleichen Großeltern. Gleiches Blut, gleicher Mädchenname und eine Liebe füreinander, obwohl wir uns nicht kennen. 2019 werden wir uns kennen lernen.
Nein, kein Vorsatz, sondern ganz einfach eine Tatsache.

Wie steht es also nun um 2019?

Freuen wir uns auf neue, tiefere Begegnungen, schauen wir doch auch manchmal etwas über den Tellerrand hinaus. Lasst und Verantwortung für uns selbst und unsere Umwelt übernehmen, jeden einzelnen Tag und nicht nur am Anfang des Jahres.
Haltung zu beweisen und eine Meinung zu haben, die auch nach außen zu äußern, persönlich und politisch.
Wir sollten uns, aber vor allem alles andere nicht zu wichtig nehmen, und wir sollten gesund bleiben und uns an den Menschen, die wir lieben und von denen wir geliebt werden, erfreuen.

Wir sollten versöhnlich sein, mit dem alten Jahr und mit dem, das noch vor uns liegt.

Wie sang schon Udo Lindenberg:
Hinterm Horizont geht´s weiter…!

Auf ein spannendes neues Jahr!

Ihr Fräulein Lindemann

 

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